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Rebecca, 29 Jahre alt, kommt aus Wales (Vereinigtes Königreich). Früher arbeitete sie als Gemeindehebamme, spezialisiert auf besonders schutzbedürftige Frauen, in einem Dorf nördlich von Bristol.

 

Während der letzten fünf Jahre hat sie sich ganz der humanitären Arbeit verschrieben. Sie arbeitete im Irak, Syrien, Jemen, Griechenland und war von Februar bis Mai 2021 für Ärzte ohne Grenzen (MSF) in Tigray, Äthiopien, tätig. Dort widmete sie sich insbesondere der Stärkung der lokalen Gesundheitsstrukturen im Norden der Region.

Nachdem sie an mehreren Orten gearbeitet hatte, an denen Menschen ihre Flucht vor Krieg, Gewalt, Dürre, Überschwemmungen und vielen anderen Gründen beginnen oder enden, schloss sie sich SOS MEDITERRANEE an. „Ich habe gesehen, wie schwierig das Leben von Menschen auf der Flucht ist. Nicht nur in ihrem Herkunftsland, sondern leider auch, wenn sie die europäischen Küsten erreichen. Ich möchte mein Bestes tun, um Menschen auch während ihrer schrecklichen Reise zu unterstützen. Es wird immer Frauen, Kinder, schwangere Frauen in Krisensituationen geben, und ich möchte für sie da sein.“

Als Hebamme bietet Rebecca nicht nur pränatale Betreuung an, sondern ist auch speziell dafür ausgebildet,Fälle  sexueller Gewalt zu erkennen und zu behandeln. „Die meisten Menschen, die ich in den letzten fünf Jahren behandelt habe, waren Opfer sexueller Gewalt – in ihrem Herkunftsland, auf ihrer Flucht, aber auch in den Ankunftsländern. Ich möchte, dass Menschen von dieser schrecklichen Realität, die nicht nur Frauen, sondern auch Männer und Kinder betrifft, wissen. Ebenso, dass die traumatische Erfahrung von sexueller Gewalt bei den Überlebenden für lange Zeit haften bleibt.“

„Für Überlebende sexueller Gewalt muss als eines der wichtigsten Elemente Vertraulichkeit sichergestellt werden, um ihre Würde nicht anzugreifen und ihnen nicht zu schaden. Ich bin froh, dass der Umgang mit sexueller Gewalt Teil der Schulungen der SOS MEDITERRANE-Crew war. Ich bin sehr dankbar, dass ich in der Woche vor der Abfahrt eine so umfassende Schulung erhalten habe“.

 

Fotonachweise: Flavio Gasperini / SOS MEDITERRANEE

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