DATUM

Adama* (22 Jahre) aus Mali war Zeuge des Überfalls vom 1. Oktober im Viertel Gargaresh in Tripolis.

 

„Sie haben mehr als 4.000 Menschen, die in Libyen arbeiten oder vor dem Krieg in ihren Ländern fliehen, mitgenommen. Militärpanzer waren auf den Strassen, Polizisten, Milizen und Zivilisten mit schweren Waffen suchten nach Menschen in ihren Häusern, brachen Türen auf und rannten ihnen auf der Strasse hinterher. Sie rammten Menschen mit ihren Autos. Es war der reinste Terror. Ich schaffte es, mich zu verstecken und wechselte ständig das Versteck.

Menschen, die erwischt wurden, wurden auf dem Rollfeld gefesselt und in Dutzende von Bussen gesteckt, um ins Gefängnis gebracht zu werden. Ich kenne jemanden, der seit 40 Jahren in Libyen lebt; sein Sohn wurde dort geboren, er wurde verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. In Libyen schläft man nie mit geschlossenen Augen. 

 

*Der Name wurde geändert, um die Anonymität der Überlebenden zu schützen. Symbolbild (Es handelt sich bei den abgebildeten Personen nicht um die Personen im Text).

Fotonachweise: Anthony Jean / SOS MEDITERRANEE

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